IVZ vom 04.06.2018 von Marianne Sasse

 

Zusammen 210 Jahre im Verein

Drei Schützen für 70-jährige Mitgliedschaft geehrt

 

Das ist wahrhaft eine stolze Zahl: Sie bringen es gemeinsam auf 210 Jahre Mitgliedschaft im Schützenverein Schultenort, die Schützenbrüder Aloys Grotke, Heinrich Hoffrogge und Hermann Veismann. Noch immer machen sie eine gute Figur in ihren Schützenuniformen und nehmen aktiv am Vereinsleben teil, Heinrich Hoffrogge sogar als Kulturwart des Vereins. Foto: Marianne Sasse

 

Diese drei Männer stellen wohl eine Besonderheit in den Vereinen der Mark Hörstel dar. Und alle drei stiegen sie in ihrer langen Vereinszugehörigkeit auch zu Königsehren auf. Freitagvormittag, als die Königsaspiranten im Schießstand schossen, erzählten sie im Festzelt aus früheren Schützenzeiten. 1948 traten sie in den Verein ein. „Es war die einzige Möglichkeit, nach dem Krieg an Festlichkeiten teilzunehmen“, sagen sie übereinstimmend. 1948 wurde im Schultenort auch das erste Schützenfest nach dem Krieg gefeiert.

Gleich im Eintrittsjahr schoss sich Hermann Veismann, damals noch mit der Armbrust, auf den Königsthron. Die Konkurrenz war groß. Im Stechen setzte er sich durch. In den Statuten des Vereins aber stand, dass man 21 Jahre alt sein muss, um König zu werden. Er war erst 20 Jahre. Also wurden die Statuten kurzerhand geändert. Das Alter für den Königstitel wurde auf 18 Jahre gesenkt. Er konnte König sein.

Heinrich Hoffrogge war 1954 Schützenkönig. Geschossen wurde damals mit dem Luftgewehr auf Bolzen. Die Schießbeteiligung war ebenfalls groß, und auch er musste ins Stechen, aus dem der als Sieger hervorging und so den Königsthron besteigen konnte.

1970 wurde Aloys Grotke Schützenkönig. „An dem Tag hat es sehr geregnet“, erzählt er spontan. Geschossen wurde mittlerweile mit dem Kleinkalibergewehr auf eine Scheibe. Wie er sagt, war er der erste König im damals neuen Schießstand bei Grotke. Heute ist der Verein im Schützenhof Schultenort zuhause.

Für alle drei Schützenbrüder bedeutet der Schützenverein in erster Linie Geselligkeit, auch heute noch. „Man trifft diejenigen, mit denen man gerne gefeiert hat“, bringt es Veismann auf den Punkt.

In den 70 Jahren ihrer Mitgliedschaft ist der Verein von damals 70 bis 80 Mitglieder auf heute 250 angewachsen, wissen die drei Männer. „Durch Idealismus und Eigenleistung ist in dieser Zeit viel geschaffen worden. Allein drei Mal baute der Verein einen Schießstand neu,“ sagt Heinrich Hoffrogge.

Die drei Jubilare schauen aber auch über den Tellerrand ihres Vereins hinaus, auf die anderen Vereine der Mark Hörstel und interessieren sich dafür, wer wo König und wer Markenkönig geworden ist. In diesem Jahr kommt der Markenkönig sogar aus dem eigenen Verein. Das freut nicht nur die drei Männer, sondern die ganze Schützenfamilie.