IVZ vom 30.05.2022 von Andreas Winnemoeller

 

Zwei würdige Könige gefunden

BSV Dreierwalde feiert mit Rekordbeteiligungen

 

Flankiert von Vorstand und Offizieren stellten sich die drei Königspaare zum Foto auf (ab 3.v.l., vordere Reihe) Marcel Fleege, Laura Franke, Lena Schräder, Mika Nähring, Bettina Uden und Thomas Stockel-Siepker. | Foto: Andreas Winnemöller

 

Schützenfest in Dreierwalde mit Rekordbeteiligungen und guten Nachrichten: Marcel Fleege und Thomas Stockel-Siepker regieren bis zum Jubelfest im Jahr 2023.

Es war ein echter Re-Start. Ein Re-Start nach zwei ausgefallenen Schützenfesten in 2020 und 2021, der besser hätte nicht gelingen können. Drei Tage lang feierte Dreierwalde ein Schützenfest, das im Nachhinein aus Sicht aller Beteiligter wohl nahezu perfekt verlaufen war. Ob Jugendtanz, der Tag des Königsschießens oder der Abschlusstag mit dem großen Königsball: Das Wetter spielte mit, die Besucher strömten in Scharen zum Festplatz und die Schützenbrüder glänzten beim Antreten mit Rekordbeteiligungen. Echte Feierbiester eben. Die wichtigste Nachricht jedoch: Mit Marcel Fleege und Thomas Stockel-Siepker hat der BSV 1623 Dreierwalde e.V. zwei würdige Könige gefunden, die die Dreierwalder Schützen auch im nächsten Jahr beim Jubiläumsfest zum 400-jährigen Bestehen anführen werden.
 
Zwei Worte hörte man überall: „Endlich wieder!“ Endlich wieder Schützenfest feiern. Das war es, worauf die allermeisten Dreierwalder drei Jahre lang gewartet hatten. Am Mittwoch vergangener Woche fiel der Startschuss. Den Auftakt machte der Jugendtanz im Festzelt. Dem Motto der 80er- und 90er-Jahre-Party waren fast 500 überwiegend jugendliche Gäste gefolgt, die ohne Corona-Einschränkungen ausgelassen bis tief in die Nacht gefeiert haben.

 

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Am Donnerstag hieß es dann schon um 9 Uhr zum ersten Mal Antreten für die Schützenbrüder. Gut 200 Männer trotzten der frühen Morgenstunde und nahmen nach einem kurzen Umzug am Hochamt im Festzelt und der anschließenden Gefallenenehrung am Kriegerdenkmal teil. Beim anschließenden Frühschoppen, der unter musikalischer Begleitung der Musikkapelle Altenrheine lief, waren die potenziellen Anwärter auf die Königswürde beim Schießen am Nachmittag das wohl meistdiskutierte Thema.

Am Nachmittag wurde es richtig voll auf dem Festplatz. Deutlich mehr als 300 Schützenbrüder folgten dem Aufruf von Feldwebel Hendrik Wiegard und stellten sich in Reih und Glied zum Antreten auf. Mehr als 300 Schützenbrüder – Rekordbeteiligung. Als das Königsschießen am Nachmittag startete, war der rappelvolle Festplatz mit all seinen Besuchern so gut gefüllt wie wohl nur selten zuvor.
 
Und die Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten. Als erstes waren beim Schießen die Altbürger an der Reihe. Bis zur obligatorischen Schießpause sei der Vogel „safe“, heißt es offiziell. Das war diesmal gut kalkuliert, denn nach der Schießpause brauchte es gerade noch einmal drei Schuss, bis Thomas Stockel-Siepker unter lautem Jubel die letzten Reste des hölzernen Vogels von der Stange holte. 75 Schuss hatte der Vogel gehalten, bevor er gefallen ist.

Bei den Jungbürgern hielt er auch nur drei Schuss länger. Im 78. Schuss war es Marcel Fleege, der sich die Königswürde holte. Konkurriert hatte er dabei unter anderem auch mit seinem eigenen Bruder Dennis. Die große Anhängerschar des Jungbürger-Königs war von diesem Zeitpunkt an unüberseh- und vor allem unüberhörbar. Das passte zu der insgesamt überall ausgelassenen Stimmung während des gesamten Schützenfestes. Und auch beim Königsschießen der Kinder ging es hoch her. Am Ende stand das stolze Kinderkönigspaar mit Lena Schräder und Mika Nähring fest. Nachdem nun alle Majestäten gefunden waren, stand einem gemütlichen Ausklang des Tages mit einem Dämmerschoppen nichts mehr im Wege.
 
Am Freitagmorgen versammelten sich erneut rund 300 Schützenbrüder zum Antreten, um nach einem gemeinsamen Frühstück im Hotel Sasse zum Frühschoppen in den „Busch“ zu marschieren. Beim gleichzeitigen Frühstück der Frauen in der Gaststätte Lütkemeyer war die Beteiligung mit knapp 80 Frauen ebenfalls vergleichsweise gut.

Die allermeisten Schützenbrüder hatten den Frühschoppen einigermaßen unbeschadet überstanden, als am Abend erneut fast 300 Schützenbrüder zur Proklamation der neuen Könige, die Oberst Stefan Drees vorgenommen hat, angetreten waren. Ein Ehrentänzchen auf der Bühne, ein dreifaches „Horri-Do“ auf die Königspaare und es ging nach dem Festumzug zum Abmarsch in das Festzelt, wo ausgelassen bis zum Morgengrauen der große Königsball zur Live-Musik der Band „Laredo“ gefeiert wurde.